Freitag, 10. April 2015
Tag 961
Wie nennt man ein Kaninchen, das ins Fitnessstudio geht?....Pumpernickel :))

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Donnerstag, 26. März 2015
Tag 946
Heute ist nicht nur für die Germanwings/Lufthansa Fluggesellschaft und alle Angehörigen der Opfer dieser schrecklichen Tragödie ein schwarzer Tag - heute ist er auch für mich schwarz.
Es hat zwei Gründe- zum einen war heute grosse "Durchsicht" meines Körpers in Form eines PET und ich habe grosse Angst vor dem Ergebnis - vielleicht genauso grosse Angst, wie die Menschen, die bemerkten, dass ein einzelner verzweifelter Mensch sie mit in den Tod reissen wird.
Zum anderen ist mein Tag heute gekennzeichnet an die Erinnerung an diesen Tag vor einem Jahr.
Vor einem Jahr habe ich einen vertrauten und lieben Menschen, der mich seit Beginn der Erkrankung begleitet hat, "verloren".
Vor einem Jahr bin ich von einem Besuch dort ("mein Ersatz-zu-Hause") mit merkwürdigen Gefühlen gefahren und Tage später sollte sich herausstellen, dass der Krebs die Seelenverwandtschaft zerstört hatte.
Ja! Wir waren uns nahe wie sich nur zwei Seelen nahe sein konnten. Keiner hätte das, was uns ausgemacht hat, besser beschreiben können als Aristoteles : Freundschaft das ist eine Seele in zwei Körpern!
Niemals hätte ich es für möglich gehalten, dass diese "besondere!" Freundschaft in Schweigen gehüllt wird.
Aber ich musste lernen: der Krebs kann ALLES zerstören.
Ich muss diesbezüglich nichts verzeihen, denn ich habe kein Recht etwas zu erwarten!

Menschen,
die einmal deine Seele
mit ihrem Herzen
berührt haben,
werden dir ewig
in liebevoller
Erinnerung bleiben.
Beim Gedenken an sie
wird ein stilles Lächeln
über deine Lippen huschen.
Der Glanz in deinen Augen verrät,
dass du noch immer
ihre Wärme spürst,
dass du sie nie
vergessen wirst.

(Verfasser unbekannt)


R.I.P Flight 4U 9525
Mein tiefstes Mitgefühl allen Hinterbliebenen!

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Samstag, 21. März 2015
Tag 941
Meine lieben Mitleser,
Für mich ist der Blog wie Therapie,für mich steht nicht im Vordergrund im Mittelpunkt zu stehen, sondern meine Gefühle Ängste und Sorgen niederzuschreiben in der Hoffnung es lässt mein Gedankarussell langsamer kreisen.
Roman, ein Pfleger der Uniklinik, war bisher stiller Mitleser und er bat mich die Kommentarfunktion zu aktivieren- so könne jeder, auch er, anonym oder eben nicht anonym seine Gefühle und Bemerkungen zu meinen Texten abgeben- er ist der Meinung es hilft euch auch weiter mir trotzdem etwas mitteilen zu können, obwohl ihr es vielleicht mir nicht persönlich zu sagen traut...probieren wir es aus...die Kommentarfunktion ist nun also offen...schreibt, wenn ihr dazu Lust habt....

Wie ein Marathonläufer in den wüsten Saharas der in der knallenden Sonne bei 50 Grad trotz Kraftlosigkeit und Erschöpfung sein Ziel sucht und immer weiterläuft so fühl ich mich dauerhaft. Manchmal sinniere ich, wie die letzten 2,5 Jahre verlaufen wären, wenn ich nicht erkrankt wäre. Was hätte ich verpasst? Wäre ich glücklich? Hätte ich mich jemals mit Krebs, Tod, Sterben auseinandergesetzt? Hätte ich gelernt Menschen so zu betrachten, wie ich mir wünsche betrachtet zu werden? Könnte ich die selbe Empathie für alle Menschen aufbringen, die ich jetzt empfinde?

Jeder meiner Tage ist gekennzeichnet von der berühmten Achterbahn der Gefühle. man kann morgens nicht einschätzen, wie man sich die nächste stunde fühlen wird. innerhalb von 5 minuten kann sich die beste laune aufgrund von nichtigkeiten in totale verzweiflung verwandeln. tagsüber ist es leichter...da bin ich abgelenkter...hier eine Therapie...da eine physiotherapie...hier ein Arztbesuch...da ein kleiner Spaziergang... doch sobald es abends ruhiger wird, kommen die gedanken wieder und reißen mich in einen strudel aus angst, wut und verzweiflung…. wobei ich mit wut gut umzugehen weiß, wut ist etwas kraftvolles, und man kann sie gut abreagieren…zum Beispiel einfach ganz viel weinen...trauer und verzweiflung sind da schon kompliziertere gefühle, man kommt nicht so schnell wieder heraus und es kann einen erdrücken. am anfang habe ich mir gesagt, ich sollte die gefühle zulassen, verdrängen hilft nichts. aber langsam nimmt es die Luft zum Atmen. so banal es klingt, ich habe einfach keine lust mehr, traurig zu sein. für außenstehende mag das komisch klingen, aber ich hab es einfach satt traurig und nachdenklich zu sein - ich will das leben lieber genießen. aber was ich will und wie es mir dann wirklich geht, dass sind dann nun mal zwei grundverschiedene Dinge.


krebs ist eine kopfsache, und es ist verdammt schwierig sich ständig zu motivieren, auch wenn man es selbst will. und den satz “du musst positiv denken” kann ich nicht hören. denk mal positiv, wenn du den ganzen tag hier liegst und diese ganze scheiße miterlebst.(Entschuldigung für diese Ausdrucksweise- ich konnte es nicht besser verpacken)
es gibt genug menschen, die positiv denken und trotzdem sterben, weil der körper nun mal seine grenzen hat. aber ich weiß auch, dass man nicht einfach aufgeben kann. ginge ja auch nicht, kann mir ja schlecht die Nadel rausreißen und rufen “schwester xy , chemo ist heut nicht!”. ich hab keine andere wahl und deswegen versuche ich, dass beste draus zu machen, aber manchmal ist das schon verdammt schwer. ihr merkt vermutlich schon, wie schnell man sich wieder in der Achterbahn nach unten befindet - das gute an der Achterbahn der Gefühle ist, dass sie auch umgekehrt funktionieren kann – vielleicht bin ich nach einem kleinen Spaziergang in 5 Minuten wieder auf der Fahrt nach oben....


Mein Text ist nun wieder länger als geplant geworden...ursprünglich wollte ich euch nur die Möglichkeit eröffnen einen Kommentar zu hinterlassen.
Eins noch: ich bin mir der grammatikalischen Fehler und der Rechtschreibfehler bewusst...es strengt an die vielen Gedanken in Worte zu fassen...ich bitte euch um Verzeihung für die Fehler!

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